
19. Advent
~ Die Auswahl ~
»Ich wüsste gerne, was das hier zu bedeuten hat«, sagte Aurie und sah zu ihren langsam eintrudelnden Jahrgangskameraden, die sich in einem besonders großen der leerstehenden Klassenzimmer versammelten.
Die Tische waren an die Wände gerückt worden, so dass die Raummitte bis auf ein einzelnes Pult leer war. Aurie saß zwischen Peschawa und Daisy auf einer der Fensterbänke und sah mit mildem Interesse auf das Kartenspiel, das Peschawa und Raphael laufen hatten, während Daisy in ihrem Buch las.
»Hey, Liberty!«, rief sie, sobald Liberty den Raum betreten hatte. »Warum sollten wir uns hier versammeln?«
Liberty zog ohne große Gewissensbisse den Stuhl zu sich heran, auf dem Sebastian seine Füße hochgelegt hatte, seinen Protest ignorierend. »Wenn ich das wüsste. Es ist ja nicht so, als hätte ich noch irgendwelche Hausaufgaben oder etwas in der Art, das ich bis morgen erledigen müsste.«
Peschawa sah von seinen Karten auf und hielt sie so, dass Raphael ihm schamlos ins Blatt schauen konnte. »Du weißt nicht, warum dieses Jahrgangstreffen stattfindet? Du bist Schulsprecherin!«
»Was glaubst du, warum ich so angefressen bin, dass ich nicht informiert wurde?«
Die Tür öffnete sich ein weiteres Mal und spuckte dieses Mal Henry, Aidene, Joan und Cyrus in den Raum, wobei vor allem ersterer aussah, als wäre ein geliebter Verwandter gestorben. Offenbar wusste auch er nicht Bescheid und trauerte seiner Freizeit nach.
Aurie war erleichtert darüber, andere Prioritäten zu haben.
Als alle Schüler des siebten Jahrgangs sich versammelt hatten, trat Professor Saintsduke, wieder wie eine Rockerbraut gekleidet, ein, eine schwere, ungeheuer alte, juwelenbesetzte und eigentlich zu große Truhe irgendwie unter den Arm geklemmt.
Auf dem Pult in der Mitte des Raumes ließ sie sie mit einem Rumpeln fallen. Die Schüler, die irgendetwas grundlegendes vom Alter von Gegenständen oder einfach nur dem Wert der großzügig verarbeiteten Klunker wussten, zuckten bei der rohen Behandlung zusammen.
»Sind alle anwesend?« Sie gab den Schülern nicht die Möglichkeit, zu antworten. »Hervorragend. Sind Sie mit dem Prinzip des Trimagischen Turniers vertraut?«
Aus einigen Ecken des Raums kam vereinzeltes Nicken, während der Großteil der Schülerschaft ratlose Blicke und Fragen mit seinem Sitznachbarn austauschte.
»Wunderbar. Geschichte der Zauberei ist wohl nicht so Ihres, was? Ich glaube, ich sollte Professor Stephens feuern«, sagte Saintsduke missbilligend. »Das Trimagische Turnier ist … Ach, was sage ich da, Banks geben Sie uns einen kurzen Überblick.«
Immer noch sah Liberty nicht aus, als wäre sie halbwegs versöhnlich gestimmt oder hätte einen Plan, begann aber zuverlässig, Informationen auszuspucken. »Das Trimagische Turnier war ein freundschaftlicher Wettkampf zwischen den magischen Schulen Hogwarts, Beauxbatons und Durmstrang und wird abwechselnd an einer der drei Schulen ausgeführt. In drei Prüfungen messen sich die Champions der jeweiligen Schule und –«
»Zu viele Details! Erzählen Sie uns was über die Champions.«